Fotografien, die wir über die politische Krisenzeit am Ende der Weimarer Republik finden konnten, entstanden aus unterschiedlichen Motiven: Zwar gab es schon seit der Wende zum 20. Jahrhundert eine illustrierte Presse. Diese war aber auf wenige überregionale Zeitschriften konzentriert und interessierte sich nicht unbedingt für lokale Ereignisse. Ausnahmen waren politische Magazine wie der Illustrierte Beobachter der NSDAP oder die Arbeiter-Illustrierte-Zeitung der KPD. Normale Tageszeitungen druckten nur vereinzelt Fotografien ab. Die mangelnde Wiedergabequalität der gerasterten Fotos dürfte dafür ein Grund gewesen sein. Pressefotografen wird man insofern nur selten in Braunschweig getroffen haben.
Doch nutzten die politischen Organisationen und Parteien bereits die Fotografie, um die eigenen Aktivitäten zu dokumentieren und mit den Fotos zu werben.